Erzeugerringberatung Südbayern

Aktuelle pflanzen-
bauliche Hinweise
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Wetter

Wie bereits in den vergangenen Wochen zeigt die aktuelle Wetterlage nur eine Konstante…..die Unbeständigkeit. Auch in den kommenden Tagen sieht es nicht nach einer dauerhaften Schönwetterphase aus. Immer wieder können Niederschläge fallen. Örtlich auch durchaus ergiebig. Stand heute könnten die letzten Augusttage und die erste Septemberwoche ein Lichtblick sein. Sicher ist dies aber nicht.

Bodenbearbeitung

Wassergesättigten Boden schonend behandeln. Gerade tonige und lehmige Standorte neigen zu Schmierschichten auf dem Bearbeitungshorizont. Muss bearbeitet werden, um Zwischenfrucht anzubauen oder das Stroh vor Raps ordentlich einzumischen, muss zuerst ganz flach aufgerissen werden. Nach dem oberflächlichen Abtrocknen kann dann in der erdfeuchten Zone eine normale Bearbeitung durchgeführt werden. Nicht unbedingt auf das alleinige Abtrocknen warten. Optimal ist eine stufenweise Vertiefung des Bearbeitungshorizontes je nach Rückgang der Bodenfeuchte in die unteren Schichten. Wenn festgestellt wird, dass die Bearbeitung kritisch ist, bitte keine „Hauruck“-Aktionen. Hier hilft nur Ruhe bewahren und warten.

Zwischenfrucht

In einem feuchten Jahr, in dem Bodenbearbeitungsmaßnahmen oftmals nicht optimal durchgeführt werden können, muss die Zwischenfrucht hintenanstehen. Bei feuchten Bedingungen kann es hier durchaus sinnvoll sein, eine möglichst flache Bodenbearbeitung ohne Schmierschichten durchzuführen und die Zwischenfrucht mit einem Streuer auszubringen und so auf schwere Saatkombinationen zu verzichten. Diese sind auf wassergesättigten Standorten oft zu schwer. Wichtig ist, immer keine irreparablen Verdichtungen durch die Technik zu schaffen. Auch bei Greening ZF kann bis Ende September gesät werden. Hier lieber warten bis es wirklich geht, auch wenn der Bestand dann nicht mehr so üppig wird.

Grundsätzlich gilt. Lieber einmal zu viel den Schlepper verlassen und nachsehen, als hinterher die Probleme erst geschaffen zu haben.

Feldhygiene

Aktuell herrschen optimale Bedingungen für die Entwicklung von Ausfallgetreide und Unkräutern. Auch hier darauf achten, dass bei der mechanischen Beseitigung durch beispielsweise den Grubber ordentlich gearbeitet wird. Hier eigenen sich flach arbeitende und ganz schneidende Werkzeuge wie Gänsefußschare. Ideal wäre ein Striegel nach der Walze, um das abgeschnittene Gut vollständig vom Boden abzuschütteln

Raps - Anbau

Aktuell sind die Bedingungen für die Aussaat nicht immer ideal und die Flächen sind in der Regel nicht gut abgetrocknet. Auch nach den kommenden Niederschlägen ruhig bleiben und anschließend abwarten, bis die Böden wieder gut befahrbar und bearbeitbar sind. In den ersten 10 Septembertagen kann noch problemlos Raps angebaut werden. Auch hier gilt: Ruhig bleiben, ordentlich arbeiten und den Raps keinesfalls zu früh einbetonieren.

Wenn der Raps gesät ist, unbedingt Schnecken im Auge haben und nicht sparen. Hier ist in diesem Jahr mehr los als in der Vergangenheit

Raps – Herbizid

Meist scheiden Clomazone Präparate aufgrund starker Auflagen im kleinräumigen Bayern als wirkliche Alternative aus, auch wenn sie gegen Hirtentäschel, Hellerkraut und Rauke-Arten eine gute Wirkung gewährleisten.

Die Unkrautbekämpfung baut also hauptsächlich auf metazachhlorhaltige Produkte wie Butisanprodukte oder Fuego Top im Vorauflauf beziehungsweise frühen Nachauflauf. Eine einfache Variante stellt Butisan Gold dar. Eine Kombination aus Butisan Kombi im Vorauflauf und 0,2l Runway im Nachauflauf (Runway Kombi Pack) bringt vor allem bei Kamille, Kormblume und Klatschmohn Wirkungssicherheit mit. Bitte bei sämtlichen Lösungen auf die Abstandsvorgaben und die Hangauflage denken. Wer solche Flächen mit Raps bebaut, muss die entsprechenden Abstände einhalten.

Als reine sehr breit wirksame Nachauflauf Behandlung ist das Produkt Belkar Power Pack erhältlich (Wirkstoffe: Picloram + Halauxyfen-methyl + Aminopyralid) der aus dem Produkt Belkar und Synero besteht. Ein Vorteil ist dass die Kombination ohne den Wirkstoff Metazachlor auskommt.

Dieser ist im wassersensiblen Gebiet kritisch beäugt. Die Anwendung darf frühestens im 2-Blatt Stadium bis spätestens 4-Blatt mit 0,25 Belkar und 0,25l Synero erfolgen. Bei zu frühem Einsatz kann es Probleme bei der Verträglichkeit geben. Im Anschluss muss im Splittingverfahren ab dem 6 Blatt-Stadium nochmal mit 0,25 l Belkar nachgearbeitet werden. Eine Kombination mit Insektiziden ist möglich. Inzwischen sind auch die Wachstumsregler Timor/Toprex und Folicur freigegeben. Carax ist nicht möglich. Ebenso ist es möglich Focus, Gallant oder Panarex als Gräsermittel mitzunehmen. Mit anderen Gräsermitteln geht es nicht.

Kartoffeln

Bestände im Auge behalten, Krautfäule und Alternaria sind weiterhin akut in sämtlichen Beständen. Spritzabstände weiterhin konsequent einhalten. Vor der Ernte Knollengröße und vor allem Stärkegehalte prüfen. Diese sind aktuell auf Grund geringer Sonnenscheindauer niedriger als in den Vorjahren

Macozebprodukte bitte noch aufbrauchen. Nächstes Jahr ist keine Zulassung mehr vorhanden.

Gerste Sorten

Im 2-zeiligen Bereich zeigten sich die bewährten Sorten SU Vireni und California über die Standorte hinweg sehr stabil auf einem guten Ertragsniveau. Vorteil von SU Vireni ist die ausgezeichnete Standfestigkeit. Reife ist etwas später als bei Sandra. Sandra liegt dieses Jahr ertraglich etwas unterdurchschnittlich, überzeugt aber weiter durch die schöne Kornausbildung.

Als interessante Sorte zeigt sich heuer die Sorte Bordeaux. Sie zeigt sich ertraglich sehr stabil.

Bei den Mehrzeilern zeigt KWS Higgins wieder durchgehend gute Werte an den südbayerischen Standorten. Zu achten ist auf die Standfestigkeit

SU Ellen ist eine standfeste Sorte mit für Mehrzeilern schönem Korn und auch ertraglich ansprechend.

Auch in diesem Jahr konnten die Hybridsorten wie SY Glileoo gute Ergebnisse liefern, zeigen aber wieder einmal keine nennenswerten Ertragsunterschiede zu den üblichen Züchtungen, die den monetären Mehraufwand rechtfertigen.

Hotline

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

0180 – 5 57 44 51

(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)

  Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

  Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr

Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird