Erzeugerringberatung Südbayern

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Bis Ostern schön

Das überaus sonnige und trockene Wetter bleibt uns bis einschließlich Ostersamstag erhalten. Die Prognosen über die Feiertage streuen noch, wahrscheinlich ist eine etwas aufkommende Schauerneigung mit vorrübergehend kühleren Temperaturen. Ein Absturz in den Spätwinter ist allerdings nicht auszumachen. Ein leichtes Frostrisiko gibt es derzeit für Mitte nächster Woche. Tendenziell werden die Niederschläge im Süden des Ringgebietes wahrscheinlicher als im nördlichen Bereich, anhaltenden Landregen wird es aller Voraussicht nach nicht geben. Insgesamt sieht es nach Mengen von 0 bis 8mm aus.

Maissaat – Die große Frage

Wie in den letzten Jahren wird es einfach 10 bis 14 Tage zu früh warm und trocken. Es juckt schon, die guten Bodenverhältnisse zu nutzen. Die Frage, was richtig ist, jetzt oder später zu säen, werden wir alle im Juli oder August beantworten können. In den vorangegangenen Anbaujahren waren es immer die sehr frühen und die sehr späten Saaten, die sich gut entwickelt haben. Wurde kurz vor einem Wetterumschwung gesät, litten die Bestände unter schlechten Keim- und Auflaufbedingungen. Was der Monatswechsel April/ Mai noch bringt, kann keiner voraussehen. Generell kann in milden Körnermaislagen etwas mutiger an die Sache gegangen werden. Kalte Lagen, Tallagen und Senken sollten nicht zu früh bestellt werden. Kommen weitere Risikofaktoren wie Drahtwurm hinzu, ist es äußerst wichtig, die Jugendentwicklung optimal zu gestalten. Hier sind Maitermine immer die besseren. Saatstärken nicht überziehen. Körnermais 7,5 bis 9, Qualitätssilage 8 – 10, Biogas 8,5 bis 12. Niedrige Bestandesdichte auf schwachen Standorten, höhere auf Gunstlagen.

Mais Düngung

Mit den aus der Bedarfsermittlung hervorgehenden Werten kommt man im Großen und Ganzen gut zurecht. Um die 140kg N reichten auch die letzten Jahre um sehr hohe Erträge zu produzieren. Als N-Form ist hier von Nitrat abzusehen. Harnstoff oder Ammonium sind hier zu bevorzugen. Je kälter und schwerer ein Standort, desto vorteilhafter ist es, die überwiegenden Mengen vor der Saat zu geben. Milde Böden sollten nur einen Teil zur Saat erhalten, hier kann im Frühsommer zum Hauptbedarf nachgedüngt werden. Phosphatversorgung über Unterfuß sicherstellen. Sind die Mengen durch Bodenversorgung und organische Dünger begrenzt, reichen 20 – 30kg P. Reine Mineraldüngerbetriebe sollten gezielt zu Mais auch für die Folgefrucht düngen und mindestens den Entzug zur Saat geben. Die Saatbanddüngung mit Microgranulaten kann auf Grund fehlender Exaktversuche nicht abschließend beurteilt werden. Auf bekannten Mangelstandorten ist eine Zumischung von Spurennährstoffen (Zn, Mn, Cu, Bor,…) eine gute Möglichkeit Unterversorgung in kritischen Wachstumsphasen zu vermeiden.

Gülle zu Mais

Die gute Befahrbarkeit nutzen. Schwere Standorte sind aber immer noch grenzwertig, vor allem wenn es um die Einarbeitung geht. Die Düngung unmittelbar vor der Saat mit sofortiger Einarbeitung bringt die beste Ausnutzung der Nährstoffe. Auch bei früher Saat wird die Phase der höchsten Aufnahme nicht deutlich früher im Jahr sein. Stabilisatoren an Klima und Boden anpassen. Der Einsatz scheint sinnvoll je leichter der Boden, je wärmer der Standort und je höher der Niederschlag ist. Erfahrungsgemäß braucht es in kalten Lagen und vor allem auf tonhaltigen Böden keinen Zusatz von Verzögerern. Die Aufteilung der Güllegaben von 2/3 zur Saat und 1/3 zum Reihenschluss in den Bestand streut das Risiko und entspannt die Lagersituation in Richtung Herbst.

Wachstumsregler Getreide

Wie letzte Woche erwähnt, ist die Gerste nun in den meisten Fällen im optimalen „Moddus Fenster“. Milde Nächte und Sonne lassen eine gute Wirkung und hohe Verträglichkeit erwarten. Zu beobachten gilt es auch frühe und wüchsige Roggen-, Dinkel und Triticalebestände. Hier gibt es auch schon Flächen, die Richtung 31/32 marschieren. Hier empfiehlt sich ein zeitiger Einsatz, um bei noch vorhandener Bodenfeuchte schonend einzukürzen. Hier stehen Mischungen aus Trinexpac + CCC (Dinkel Manipulator) im Vordergrund. Möglichkeiten ab 0,2 + 0,4 bis 0,3 + 0,75 je nach Standort und Sorte. Medax Top, Prodax oder Fabulus sind bei der derzeit hohen Strahlung nicht immer die verträglichsten Lösungen. Einsatz bei erreichen des Entwicklungsstadiums spätestens Samstag, um nicht zu nah an die möglichen Frostnächste ab Di., Mi. zu kommen.

Anschlussdüngung Getreide

Die sehr kalten Temperaturen Mitte März haben vor allem den Weizen teilweise richtig zugesetzt. Die Bestände haben eher abgebaut, insbesondere dann wenn auch noch Herbizide zum Einsatz kamen. Dies hat aber nichts mit Stickstoffmangel zu tun. Die Bestände müssen sich lediglich erholen und werden dies auch tun. Für die 2. Gabe ist es meist zu früh. Ausnahmen sind sehr frühe Sorten (z.B. Spontan), hier hat sich eine frühe, ertragsbetonte Düngung ähnlich der Wintergerste bewährt. In WG sollte die Düngung abgeschlossen werden. Frühe Roggen und Triticale sollten vor allem auf leichten Standorten eine ausreichende Anschlussdüngung bzw. die gesamte geplante Restmenge erhalten, um die Restbodenfeuchte + Tau zu nutzen.

Raps

Glanzkäfer treten auf, Panik vermeiden! Es wird wahrscheinlich so kommen wie die letzten Jahre auch. Bis die Schadschwelle von 10 Käfern je Hauptknospe erreicht ist, haben wir blühende Bestände. Ein Einsatz von Insektiziden ist daher in aller Regel auch heuer nicht nötig. Die von mehreren Seiten diskutierten Fungizideinsätze zur „Versiegelung“ eventuell vorhandener Stängelrisse sollte nicht zu ernst genommen werden. Durch mangelnde Feuchtigkeit ist der Druck äußerst gering und das Gewebe schnell verholzt bzw. vernarbt. Ist die Nährstoff- und Wasserversorgung jetzt zu Blüte gesichert, werden es ordentliche Bestände, ist dies nicht der Fall, retten wir mit Fungizid und Insektizid derzeit auch nichts.

Hotline

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

0180 – 5 57 44 51

(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)

  Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

  Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr

Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird