Ausgabe 09/ 2024
vom 12.09.2024
Übersicht vorbeugende Maßnahmen gegen Unkräuter und Ungräser:
Im Folgenden sind vorbeugende Bekämpfungs- und Unterdrückungsmaßnahmen gegen die am häufigsten auftretenden Beipflanzen im Grünland aufgelistet:
Ampfer:
Bei Ampfer ist es vor allem wichtig, eine dichte Grasnarbe zu fördern und zu erhalten. Ein Absamen der bestehenden Pflanzen im Bestand muss unbedingt verhindert werden. Ampfersamen bleiben bis zu 80 Jahre im Boden keimfähig. Auf stark befallenen Flächen ist eine Heuwerbung nicht vorteilhaft. Befallene Flächen können mit einer Kurzrasenweide, die eine dichte Narbe fördert, saniert werden.
Kreuzkraut:
Wichtigste Maßnahme ist auch hier, Lücken in der Narbe zu vermeiden. Auf mit Kreuzkraut befallenen Weiden müssen Trittschäden unterbunden werden. Zur Bekämpfung die Schnittfrequenz erhöhen, Einzelpflanzen ausstechen und vor allem die Pflanzen nicht absamen lassen.
Hahnenfuß:
Die Pflanze ist nur im grünen, frischen Zustand giftig. In Silage und Heu geht das Gift verloren. Die Pflanze kann durch eine Erhöhung der Schnittfrequenz zurückgedrängt werden. Aktiv kann die Pflanze auch mit Kalkstickstoff oder Kainit bekämpft werden. Dabei werden vom Kalkstickstoff 2 – 3 dt/ha auf taunasse Pflanzen ausgebracht. Vom Kainit sind 6 – 7 dt/ha notwendig.
Bärenklau und Wiesenkerbel:
Diese Kräuter können durch häufigen Schnitt vor der Blüte zurückgedrängt werden. Eine weitere Möglichkeit ist das Walzen der Pflanzen bei einer Wuchshöhe von ca. 15 cm. Dabei wird der Stängel geknickt und der Saftstrom wird unterbrochen. Zum Walzen sind Prismen- oder Profilwalzen besonders geeignet.
Gemeine Rispe:
Nachdem eine flächige Spritzung auf Grünlandflächen nur noch in Ausnahmefällen erlaubt ist, besteht bei der Gemeinen Rispe nur noch die Möglichkeit der mechanischen Bekämpfung und Unterdrückung. Es müssen mehrfache Überfahrten in wechselnder Richtung mit einer sehr aggressiven Zinkeneinstellung erfolgen. Das ausgekämmte Material soll geschwadet und abgefahren werden. Im Anschluss erfolgt eine Nachsaat mit geeignetem Gerät. Die Aussaatstärke richtet sich nach der Größe der entstandenen Lücken und kann daher zwischen 10 kg bis hin zur Neuansaatstärke von 35 kg schwanken.
Löwenzahn:
Dieses Kraut kann in Silageflächen bis zu ca. 10 % toleriert werden. Eine Bekämpfung kann wie bei Hahnenfuß mit Kalkstickstoff erfolgen. Eine Heuwerbung auf stark mit Löwenzahn befallenen Flächen ist nicht möglich.
Die nachfolgende Tabelle verschafft nochmals einen schnellen Überblick über mechanische Maßnahmen zur Unkrautunterdrückung: