Ausgabe 07/ 2024
vom 17.07.2024
Gezielte Führung des Bestands nach der Nachsaat:
Nach einer ordnungsgemäßen Saat und erfolgreichem Auflaufen wird oft der Fehler gemacht, dass die Narbe ihrem Schicksal überlassen wird. Folgende Maßnahmen müssen im Anschluss der Saat durchgeführt werden, damit diese von Erfolg gekrönt ist:
Walzen: Das Saatgut benötigt einen guten Bodenkontakt. Vor allem bei trockenen Böden muss gewalzt werden. Am besten quer zur Saatrichtung, damit die Rillen nur angedrückt und nicht zugedrückt werden. Besonders eignen sich Profilwalzen. Bei feuchten Böden kann auf das Walzen verzichtet werden. Auch eine Beweidung nach der Nachsaat ist möglich. Die Tiere treten den Samen in den Boden ein und sorgen für den nötigen Bodenschluss. Natürlich darf die Anzahl der Weidetiere nicht zu hoch sein, um die frische Narbe nicht zu stark zu belasten.
Nutzung: Die Folgenutzungen müssen nach der Nachsaat zeitig erfolgen. Eine frühe und häufige Nutzung durch Mähen oder Beweidung sorgt dafür, dass keine hohe Konkurrenz für die jungen Keimlinge entsteht. Die erste Nutzung sollte drei bis vier Wochen nach der Saat stattfinden. In zu hohen Beständen hat die Nachsaat sonst durch Lichtmangel kaum Chancen.
Düngung: Im Idealfall sollte im Ansaatjahr keine Düngung mit Gülle erfolgen. Wenn darauf nicht verzichtet werden kann, sollte die Gülle auf 4 bis 5% TS verdünnt ausgebracht werden. Die mineralische Anfangsdüngung darf nicht höher als 30 kg/ha sein. Zu viel Stickstoff fördert nur die Altnarbe.
Pflanzenschutz: Vor allem bei scharfen Striegeln werden große Lücken geschaffen. Durch das Samenpotential im Boden besteht die Gefahr, dass neben der Saat auch Unkräuter auflaufen. In der Regel ist ein Schröpfschnitt bei 15 cm Bestandeshöhe zur Verhinderung der Entwicklung von samenvermehrenden Pflanzen ausreichend.