Ausgabe 08/ 2024
vom 07.08.2024
In dieser Ausgabe:
- Mit Feldfutterbau als Zweitfrucht Grundfutter erzeugen direkt zum Beitrag
- Grundfutter-Untersuchungsergebnisse 2024 Oberbayern + Allgäu direkt zum Beitrag
- Im Ackerbau werden Weidelgräser zum Problem direkt zum Beitrag
Mit Feldfutterbau als Zweitfrucht Grundfutter erzeugen
Beim Feldfutterbau als Zweitfrucht ist es wichtig, sich über folgende Punkte im Klaren zu sein:
Wann habe ich meine Hauptfrucht geerntet?
- Aus rechtlicher Sicht: Vor dem 1.8. gesäte Zwischenfrüchte können als Zweitfrucht deklariert werden, sofern eine Ernte bis 31.12. und womöglich zusätzlich eine zweite Ernte im darauffolgenden Frühjahr erfolgt. Nach der Nutzung im Frühjahr wird oftmals Mais angebaut.
- Die Zweitfrucht bekommt eine eigene Düngeplanung. Somit wird die Erstfrucht düngetechnisch nicht eingeschränkt. Nach dem 1.8. gesäte Kulturen müssen im Frühjahr genutzt werden, sonst kann es keine Zweitfrucht sein.
- Fachlich gilt es zu beachten: Bei der Ernte von Getreide-GPS erfolgt die Nutzung oftmals früh im Jahresverlauf, sodass es anschließend (zu) viele Möglichkeiten gibt.
- Wichtig ist, sich vor der Saat der Folgefrucht im Klaren zu sein, was ich als Betriebsleiter mit der Folgefrucht erreichen möchte (Masse, Bodenverbesserung, qualitativ hochwertiges Futter, oder „alles in einem“?).
- Es gibt eine Vielzahl von möglichen Folgefrüchten mit unterschiedlichsten Mischungen und Zusammensetzungen (teilweise mit fragwürdigen Zusammensetzungen…).
- Hier gilt es zu hinterfragen, ob die in der Mischung enthaltenen Pflanzenarten auch in die restliche Pflanzengesellschaft passen und sich behaupten können.
- Man sollte den Zeitrahmen für den Anbau der Zweitfrucht nicht überschätzen. Am Beispiel Mais ist zu erkennen, dass Mais nicht gleich Mais ist. Selbst bei augenscheinlich noch gutem Wachstum und gutem äußerem Erscheinungsbild kann die Energiedichte bescheiden sein. Der Grund hierfür ist eine zu geringe Kolbenbildung wegen eines zu kurzen Zeitfensters.
- Alternativ zum Mais ist heuer Kleegras die bessere Alternative (aufgrund ausreichender Niederschläge).
- Diverse Mischungen aus Hirse und anderen Komponenten werden im Markt zahlreich angeboten. Es sollte jedoch nicht nur Wasser und Rohfaser im Silo landen, sondern Energie.
- Entsprechende Energiegehalte liefern hier zum Beispiel Sommertriticale oder Hafer. Anzuraten ist hier eine erhöhte Saatgutmenge. Nicht zu unterschätzen ist der Gesamtdünge-Bedarf, um zufriedenstellende Erträge zu erreichen.
- Möchte man gute Eiweißgehalte im Futter erzeugen, kann dies über Kleegras-Mischungen (Rotklee und Schwedenklee) am besten erzeugt werden.
- Schnelle Zwischenfrucht-Kleearten z.B. Alexandrinerklee oder Inkarnatklee erzeugen viel N für den Boden aber wenig Eiweiß im Futter.
- Beim Feldfutterbau hat sich eine Beisaat von Hafer bewährt.
- Ein Schröpfschnitt unbedingt einplanen.
- Gräser betonte Mischungen müssen auch gedüngt werden, da sonst die Eiweißwerte nicht das bringen, was sich der Landwirt erhofft.
Grundfutter-Untersuchungsergebnisse 2024 Oberbayern + Allgäu
- Die Spanne zwischen den Betrieben mit unteren Futterwerten und den Betrieben mit besseren Werten ist heuer wieder angestiegen. (Siehe Tabelle)
- Allgemein hätte man heuer zufriedenstellende Werte erzielen können, wenn der richtige Mähtermin gewählt worden wäre.
Den Mähtermin muss für sich jeder selber ermitteln da Faktoren wie Gebiet, Gräser-Zusammensetzung und Düngung eine große Rolle zukommen. - Habe ich vermeintlich alle Kriterien ausgenutzt und trotzdem nicht den gewünschten Erfolg im Futterwert, ist meistens die Gräser-Zusammensetzung nicht optimal.
- Ausführlich auf die Thematik zur richtigen Gräser-Zusammensetzung wird im nächsten Grünlandrundschreiben nochmals eingegangen.
Quelle: LKV Traunstein
Im Ackerbau werden Weidelgräser zum Problem (Wirkstoffresistent)
- Das Weidelgras im Ackerbau wird in einigen Gebieten zum Problem. Die Thematik Resistenz mit Weidelgräser wird größer.
- Besonders Weidelgräser in Zwischenfruchtmischungen oder in Untersaaten für den Ackerbau können sich als Problem entwickeln.
- Allen voran das Einjährige-, Welsche- und Bastard Weidelgras sind hier gemeint und können von Resistenzen betroffen sein.
- Hier ist schnelles Gegenwirken Grundvoraussetzung, sonst ist es mindestens genauso nachteilig wie beim Ackerfuchsschwanz, bei dem bereits Resistenzen vorhanden sind. Wichtig ist, das Bodenmanagement und die Anbaustrategie noch stärker zu beachten.
- Ausführliche Hinweise zum Umgang mit „Problemungräsern“ und Maßnahmen zur Eindämmung finden Sie in unserem nächsten Rundschreiben Ende August.
Weidelgras kann in Folgekulturen Probleme bereiten
Bildquelle: Top Agrar, Petersen
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Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr
Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird.
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