Ausgabe 04/ 2024

vom 16.04.2024

In dieser Ausgabe:

 

Bestände rechtzeitig mähen!

  • Der frühe Vegetationsstart im Februar und die zuletzt warmen Temperaturen von über 20 Grad im April lassen die Grünlandbestände zügig wachsen.
  • Der 1. Schnitt wird dieses Jahr früher gemäht werden als im mehrjährigen Mittel. Teilweise sind am Wochenende bereits die ersten Bestände siliert worden. Nicht das Datum entscheidet, sondern die Entwicklung des Bestands.
  • Vor allem die Ackerfutterbestände, die im letzten Jahr nach Getreide gesät wurden (Zweitfrucht in der Düngeplanung bis 1.8. gesät), sind in der Entwicklung sehr weit fortgeschritten. Sie müssen rechtzeitig geerntet werden, damit die Bestände nicht alt werden und Ihre Grundfutterleistung sinkt.
  • Erfolgt beim überjährigen Ackerfutter ein früher Schnitt, kann überlegt werden, ob entweder ein zweites Mal gemäht wird oder der Bestand umgebrochen wird und dann zur Maisaussaat vorbereitet wird.
  • Der Aufwuchs ist regelmäßig zu kontrollieren und die Wettervorhersagen müssen im Blick behalten werden. Planen Sie für den 1. Schnitt genügend Anwelkzeit nach dem Mähen ein, damit die Silage die gewünschten TS-Gehalte erreicht.
  • Vorsicht bei warmen Temperaturen, viel Sonne und Wind: Eine zu lange Liegezeit nach dem Mähen führt zu einer sehr trockenen Silage und damit verbundenen Gärproblemen. Jede Nacht veratmet zusätzliches Rohprotein.
  • Die Wetterbedingungen heuer sind gegeben, dass es ein Zuckerjahr werden kann: Warme, sonnige Tage, aber trotzdem kühle Nächte, eine für die Jahreszeit ganz normale Witterung halt. Zu viel Zucker im Erntegut hat unterschiedliche Auswirkungen (z.B. auf die Tiergesundheit), die der Betriebsleiter bei der Planung der Futterrationen unbedingt beachten muss.
  • Nutzen Sie die Tage vor dem Schnitt unbedingt, um die Technik fit für den Einsatz zu machen und um unnötige Standzeiten zu vermeiden.
Erntereifer Ackergrasbestand
Bild: Irgmeier, ER-Beratung

 

Eine gute Verdichtung im Silo ist eine der Grundvoraussetzungen für ein gutes Grundfutter.
Bild: Irgmeier, ER-Beratung

 

Auf die richtige Geräteeinstellung achten!

  • Eine falsche Geräteeinstellung wirkt sich sowohl auf die Futterqualität, als auch auf die Grasnarbe negativ aus.
  • Vor allem die Schnitthöhe ist entscheidend. Sie soll im Dauergrünland bei 6-8 cm liegen, bei Leguminosen wie Luzerne und Klee sollte er bei 8 cm liegen. Durch eine angepasste Schnitthöhe ist auch ein rascher, neuer Aufwuchs gewährleistet.
  • Die Schnitthöhe kann vor dem Mähen bereits auf festem Untergrund auf der Hoffläche auf 5 cm voreingestellt werden, was im Feld 6-8 cm entspricht. Im Feld sollte aber auf alle Fälle nachkontrolliert werden.
  • Bei Scheibenmähwerken geschieht die Höheneinstellung über den Oberlenker und Gleitkufen. Für höhere Schnitthöhen, z.B. im Feldfutterbau oder Luzerne, gibt es sogenannte Hochschnittkufen.
  • Trommelmähwerke werden über verstellbare Gleitteller und mithilfe von Distanzringen in der Höhe eingestellt.
  • Beim Zetten auf die richtige Zapfwellendrehzahl achten. Hohe Drehzahl wird bei viel Masse und hohen Gräseranteil empfohlen. Bei Leguminosen gilt es die Blattverluste durch zu hohe Drehzahl zu vermeiden, um die Futterqualität nicht zu verringern.
  • Auch beim Schwaden muss auf die passende Drehzahl geachtet werden. Die Schwad soll auf keinen Fall zu groß angelegt werden. Eine Haufen- oder Zopfbildung im Schwad gilt es zu vermeiden. So können Erntemaschinen wie Häcksler und Erntewagen störungsfrei arbeiten.
  • Zu tiefes Arbeiten beim Zetten und Schwaden schädigt die Grasnarbe nachhaltig und verschmutzt das Futter unnötig.
Auswirkungen von unterschiedlichen Mähtiefen im Bestand:
Parzellen mit brauner Narbe: tiefer Schnitt (3-5 cm)
Parzellen mit grüner Grasnarbe: hoher Schnitt: (7-10 cm)
Quelle: Irgmeier, ER-Beratung

 

 

Maisanbau nach Ackergras im Frühjahr

  • Die GAP-Reform, genauer gesagt die Erosionsschutzauflagen in GLÖZ 5, schränken die Landwirte mit Feldfutterbau, die Flächen der Kategorie K-Wasser 2, erheblich in der Bewirtschaftung ein.
  • Laut GLÖZ 5 ist das Pflügen vor der Saat von Reihenkulturen mit einem Reihenabstand größer 45 cm verboten.
  • Ausgenommen vom Pflugverbot auf K-Wasser 2 Flächen vor Reihenkulturen größer 45 cm sind auch Flächen, auf denen eine rasenbildende Kultur als Vorfrucht angesät war. Hierzu zählt Ackerfutter, welches mindestens ein Jahr als Hauptfrucht im Mehrfachantrag angegeben war und spätestens im Herbst vor der Antragsstellung angesät wurde.
  • Zwar darf im Sommer vor Ackergras noch gepflügt werden, wenn unmittelbar danach eine Aussaat erfolgt, jedoch stellt einen die Maisaussaat im Frühjahr vor besondere Herausforderungen.
  • Wenn zur Aussaat ein „handelsübliches“ Maissägerät mit 75 cm Reihenabstand verwendet wird, darf das Ackergras auf K-Wasser 2 Flächen nicht untergepflügt werden.
  • Aufgrund der immer fortschreitenden Resistenzen der Weidelgräser gegenüber chemischen Pflanzenschutzmitteln ist ein sauberes Unterpflügen unabdingbar im Rahmen der guten fachlichen Praxis.
  • Wird das Weidelgras lediglich gegrubbert, kann es später chemisch nur schwer und selten zu 100 % bekämpft werden. Die Pflanzen, die die Maßnahmen überstehen, bilden Samenstände, Samen ab und sorgen für hohes Samenpotential im Boden für die nächsten Jahre.
  • Die durch das Samenpotential im Boden neu aufgelaufen Weidelgraspflanzen sind wegen der Resistenzbildung noch widerstandsfähiger gegen chemischen Pflanzenschutz. Dadurch sind die Schläge ruckzuck weidelgrasverseucht und bereiten dem Betriebsinhaber massive Probleme.
  • Wenn pfluglos gearbeitet wird, empfiehlt sich eine flache, ganzflächig schneidende Bodenbearbeitung mit Flachgrubber oder Fräse ohne Rückverfestigung. Die Tage darauf müssen trocken sein, damit die Gräser an der Oberfläche abtrocknen und absterben.
  • Mit der Aussaat muss dann vorerst einmal gewartet werden. Denn erst wenn die alte Grasnarbe vertrocknet ist, darf gesät werden.
  • Ein Lösungsansatz, um den Pflug einsetzen zu können, ist ein Maissägerät mit halbem Reihenabstand von 37,5 cm oder bei Pflugverzicht ein Maisanbau im Strip-Till-Verfahren.
  • Die Fläche kann auch „doppelt“, um einen halben Reihenabstand versetzt (mit GPS-Lenksystemen kein Problem) mit den 75 cm Maissägerät befahren werden, damit ein Reihenabstand kleiner 45 cm realisiert wird.
  • Nehmen Sie die Weidelgrasproblematik im Acker ernst und lassen Sie nichts unversucht, es schnell und sicher zu bekämpfen.

Maisanbau im Strip-Till-Verfahren mit Streifenfräse nach Ackergras
Bild: Irgmeier, ER-Beratung

 

Maisanbau im Strip-Till-Verfahren nach mehrjährigen Ackergras
Bild: Irgmeier, ER-Beratung

 

Maisanbau im Strip-Till-Verfahren
Bild: Irgmeier, ER-Beratung

 

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

0180 – 5 57 44 51

(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)

Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr

Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird.

Haftung für Inhalte und Links

Die Empfehlungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet. Wir geben keine Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben, insbesondere bei Veränderungen der aktuellen Zulassungssituation für Pflanzenschutzmittel. Es wird jegliche Haftung ausgeschlossen. Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor der Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Beachten Sie Warnhinweise und -symbole in der Gebrauchsanleitung. Der Anwender ist für die ordnungsgemäße Durchführung der Maßnahmen selbst verantwortlich.