Ausgabe 03/ 2024

vom 25.03.2024

 

AKTUELL:
Feuchte Witterung verzögert und erschwert Pflegemaßnahmen im Grünland

In einigen Regionen im Ringgebiet stellt das feuchte Frühjahr die Landwirte im Hinblick auf die Grünlandpflege vor besondere Herausforderungen. Die Vegetation ist teils im vollen Gange, aber eine vernünftige Befahrbarkeit stellt sich häufig als schwierig dar. Was ist jetzt zu beachten?

 

  • Die Befahrbarkeit ist der ausschlaggebende Faktor für die Pflegemaßnahmen im Frühjahr. Ist diese nicht gegeben, sollte unbedingt noch gewartet werden.
  • Sind die Flächen bei der Pflege zu feucht, werden die Bestände nachhaltig im Aufwuchs und in der Bodenstruktur geschädigt. Eine verdichtete Bodenstruktur bevorzugt u.a. die Ausbreitung der Gemeinen Rispe.
  • Ein „zu spätes“ Abschleppen der Grünlandbestände schädigt in der Regel den Bestand nicht, denn bei wüchsigem Wetter steht der Bestand schnell wieder auf.
  • Die Gefahr, die bleibt, ist die Ernteerschwernis bzw. eine höhere Verschmutzung des Erntegutes mit möglichen Qualitätseinbußen im Lagerbestand.
  • Folgt nach der Pflegemaßnahme eine ungünstige Witterung, sind auch Qualitätsverluste durch die verringerte Assimilationsfläche mit der Folge von Vergilbungen der abgedeckten Flächen und geringeren und schlechteren Inhaltsstoffen des Ernteguts denkbar.
  • Wird die „perfekte“ Befahrbarkeit auch in nächster Zeit nicht erreicht, müssen tragbare Kompromisse eingegangen werden und die Pflegemaßnahmen zur Not auf den zu feuchten Schlägen ausgesetzt werden. Pflegemaßnahmen kurz vorm Schnittzeitpunkt sind grundsätzlich nicht zu empfehlen.
  • Durch eine zu späte Pflegemaßnahme wird der Bestand auf jeden Fall nicht nachhaltig geschädigt, da spätestens nach dem Folgeschnitt wieder alles seiner Ordnung nachgeht.
  • Weitere Informationen zur Grünlandpflege finden Sie in Ausgabe 2/2024 von Grünland „plus“.

Fahrspuren im Grünland aufgrund zu feuchter Bedingungen beim Abschleppen
Quelle: Irgmeier, ER-Beratung

 

 

Mit Feldfutterbau hochwertiges Grundfutter erzeugen

  • Der Feldfutterbau ist ein wichtiger Bestandteil, um energiereiches Grundfutter zu erzeugen und um den Futtermittelzukauf zu verringern.
  • Die Ansprüche an Boden und Klima sind gering, deshalb eignen sich nahezu alle Regionen zum Feldfutterbau.
  • Damit der Anbau erfolgreich ist und ein ertragreicher Bestand etabliert werden kann, sind die richtige Bodenbearbeitung und Saat von großer Bedeutung.
  • Eine sichere Anbauvariante ist die Blanksaat im Frühjahr. Hier kann durch ein vorhergehendes falsches Saatbett die Gefahr einer hohen Verunkrautung vermindert werden.
  • Die Saatgutmischungen sollten unbedingt dem Standort und der Nutzungsintensivität angepasst werden.
  • Weidelgräser brauchen für gute Erträge viel Wasser und gute Böden. Deutsches Weidelgras ist sehr ausdauernd und kann auch über mehrere Jahre genutzt werden.
  • Knaulgras, Glatthafer und Wiesenschwingel sind nicht so anspruchsvoll an die Wasserversorgung, allerdings auch nicht so ertrags- und inhaltsstoffreich wie das Weidelgras.
  • Bei allen Gräsern ist die Bildung von Samenständen und ein Absamen unbedingt zu vermeiden, um in den nachfolgenden Kulturen keine Probleme mit den Gräsern zu bekommen.

Weidelgras, etabliert durch Futterbau, resistent gegen chemischen Pflanzenschutz
Quelle: ER-Beratung

 

Weidelgras, etabliert durch Untersaat, resistent gegen chemischen Pflanzenschutz
Quelle: ER-Beratung

 

 

Leguminosen im Feldfutter

  • Leguminosen sind im Feldfutter wichtige Partner zu den Gräsern.
  • Grundsätzlich sind Kleearten nicht selbstverträglich, deshalb sollten Anbaupausen von ca. 5 Jahren eingehalten werden.
  • Um Luzerne dauerhaft im Bestand zu etablieren, müssen bestimmte Ansprüche der Pflanze beachtet werden.
  • Bei einem Luzerne-Gras-Gemenge muss auf das schnelle Verholzen des Graspartners geachtet werden.
  • Kleearten wie Rotklee und Weißklee sind im Bestand einfacher zu führen und haben geringere Anforderungen an Klima und Boden.
  • Kleearten sind nicht selbstverträglich. Anbaupausen von ca. 5 Jahren gilt es einzuhalten.
  • Bei Luzerne und Klee ist die schlechte Silierbarkeit zu beachten. Hier können biologische oder chemische Siliermittelzusätze Abhilfe verschaffen
  • Der Ertrag von Feldfutterflächen ist im Vergleich zu Silomais geringer, jedoch steigt aufgrund des höheren Eiweißgehaltes die Wettbewerbsleistung.

 

Feldfutter richtig und bedarfsgerecht Düngen

  • Die Bestandsentwicklung im Feldfutterbau ist stark von der richtigen Düngung abhängig.
  • Zum Start kann eine verhaltene Menge von 30-40 kg N/ha gegeben werden, damit sich die Pflanzen sicher etablieren können. Die Grenzen der Düngeplanung und die Nährstoffentzüge im Futterbau sind dabei natürlich zu berücksichtigen.
  • Spätere, hohe Güllegaben können den Klee aus dem Bestand verdrängen, da die Knöllchenbakterien unterdrückt werden.
  • Wie bei allen Kulturen sollte auch im Futterbau ca. 20 kg/ha Schwefel zum Start im Frühjahr gedüngt werden.
  • Der fehlende Bedarf an den Grundnährstoffen kann über eine mineralische Gabe oder über eine Fruchtfolgedüngung gegeben werden.

Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes

0180 – 5 57 44 51

(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)

Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr

Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr

Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird.

 

Haftung für Inhalte und Links

Die Empfehlungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet. Wir geben keine Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben, insbesondere bei Veränderungen der aktuellen Zulassungssituation für Pflanzenschutzmittel. Es wird jegliche Haftung ausgeschlossen. Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor der Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Beachten Sie Warnhinweise und -symbole in der Gebrauchsanleitung. Der Anwender ist für die ordnungsgemäße Durchführung der Maßnahmen selbst verantwortlich.