Ausgabe 11/ 2024
vom 16.10.2024
In dieser Ausgabe:
- Weitere Ausführungen zur Gülleausbringung (Thema TS-Gehalt von ≤ 4,6 %) direkt zum Beitrag
- Silage vom zweiten Schnitt direkt zum Beitrag
- Letzter Schnitt direkt zum Beitrag
Weitere Ausführungen zur Gülleausbringung – Alle Landwirte aufgepasst!
- Bis zu einem Trockensubstanz (TS) – Gehalt von 4,6 % ist die Ausbringung von Rindergülle mit Breitverteilertechnik zulässig, wie in der 10. Ausgabe von Grünland „Plus“ schon berichtet wurde.
- Herr Schröppel vom Spitalhof Kempten hat früher schon bestätigt, dass eine hohe Menge an Wasserzugabe die Gülle extrem verbessert und Verluste reduziert. So gesehen ist das keine neue Erkenntnis, was die Versuche erneut belegt haben.
- Wer hat eine Ahnung, wie dick oder wie dünn seine Gülle wirklich ist?
Zum besseren Verständnis nehmen wir eine Lagerraum-Berechnung her. In der Berechnung ist ein Mittelwert aus allen Betrieben hinterlegt: Betriebe mit Hochboxen und ganz wenig Einstreumaterial und Betriebe mit Tiefstreubuchten und einer hohen Einstreumenge. Habe ich meine Berechnung vor mir liegen, sehe ich meine Anfallmenge ohne Wasserzugabe. Für diese Anfallmenge muss ich etwa die gleiche Menge an Wasser zugeben, um die geforderten 4.6 TS zu erreichen. Habe ich eine sehr dicke Gülle mit 7,5-9 TS brauche ich sicher noch mehr Wasser. Habe ich eine dünnflüssige Gülle, brauche ich etwas weniger Wasser, um die nötige TS von 4,6 oder darunter zu erreichen. - Eine Laboruntersuchung gibt einen genauen Überblick zum TS-Gehalt. Es sollten auf jeden Fall zwei Proben gezogen werden. Eine Winterprobe vor der Frühjahrsgabe und eine zweite im Sommer, um grundsätzlich beurteilen zu können, wie weit bin ich von den 4,6 TS entfernt oder habe ich die 4,6 TS schon erreicht? Wie Sie die Gülleproben richtig ziehen, lesen Sie hier.
- Diese Erleichterung für rinderhaltende Betriebe sollte auf jeden Fall mit landwirtschaftlichem Fachwissen angewendet werden. Sonst kann dieses auch ganz schnell als negativer Bumerang wieder zurückkommen.
- Wer diese 4,6 TS-Regelung in Anspruch nimmt, muss es in Zukunft auch in seiner Düngeplanung berücksichtigen.
- In mehreren Schulungen wurde immer wieder ausdrücklich betont, „Wir möchten es diesmal dem Landwirt so einfach wie möglich machen“. Das bedeutet „Eigenverantwortung“. Somit ist der Landwirt in der Pflicht, dass es nicht schiefgeht.
Nehmen Sie das bitte ernst, sonst kann es mit der Vereinfachung ganz schnell vorbei sein!
Silage vom zweiten Schnitt
- Aufpassen, dass die Silage vom zweiten Schnitt nicht warm wird, wenn das nicht schon der Fall ist! Mehrere Landwirte berichten, dass der zweite Schnitt beim Öffnen Schwierigkeiten macht.
- Anscheinend hat der zweite Schnitt heuer oft extrem viel Zucker, somit im ganzen Siliermanagement schwierig.
- In Verbindung mit eventuellem Bastardweidelgras ist dies eine schlecht silierbare Sache. Hier wäre ein Siliermittel, das beim Siliervorgang dem Prozess Stabilität verleiht, sinnvoll gewesen.
- Ist die Silage mal warm, wird es schwierig, ohne viel Arbeit und Verluste entgegenzuwirken. Eventuell hilft hier der Einsatz von Luprosil.
Letzter Schnitt
- Vielfach steht der letzte Schnitt noch am Feld. Die Wetterlage war bis jetzt sehr unbeständig, mit immer wieder stärkeren Niederschlägen, was dem Boden und den Gräsern nicht ganz zugutekam. Jetzt heißt es, abwarten und nichts überstürzen.
- Nach jetziger Wettervoraussicht wird die Lage bis zum 23.10. gleichbleibend sein.
- Beim Mähen darauf achten, dass nicht nur der Boden abgetrocknet ist, sondern auch das Gras trocken ist, dass die Erde von den Mäusen nicht festklebt.
- Wenn ein Siliermittel eingesetzt wird, dann eins, was die Silage stabil macht und nicht eins, was nur die Milchsäurebakterien fördert.
Pflanzenbau-Hotline des Erzeugerringes
(14ct/min aus dem dt. Festnetz, andere Preise aus Mobilfunknetzen möglich)
Hauptzeit (März bis Oktober): Montag – Freitag 8.00 – 12.00 Uhr
Nebenzeit: (November – Februar): Montag – Freitag 8.00 – 10.00 Uhr
Zu den übrigen Zeiten ist ein Ansagedienst geschaltet, der wöchentlich aktualisiert wird.
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Die Empfehlungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet. Wir geben keine Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit der Angaben, insbesondere bei Veränderungen der aktuellen Zulassungssituation für Pflanzenschutzmittel. Es wird jegliche Haftung ausgeschlossen. Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor der Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Beachten Sie Warnhinweise und -symbole in der Gebrauchsanleitung. Der Anwender ist für die ordnungsgemäße Durchführung der Maßnahmen selbst verantwortlich.